Das Thema der Apokalypse wird im Begleitprogramm zur Ausstellung von unterschiedlichen Ansätzen her betrachtet.

Jeden Mittwoch und jeden Sonntag werden in der Lambertikirche um 19.00 Uhr Veranstaltungen angeboten.

Die Gebühr beträgt in der Lamberti Kirche
- wenn nicht anders angegeben -
5,- EUR pro Abend.

Eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn in St. Lamberti wird meditative Orgelmusik zu hören sein. An der Orgel: Heidi Glaum.


Mittwoch, 05.03.03,
19:00 Uhr

Aschermittwoch
Eröffnung durch:

Peter Krug,
Bischof der Evangelisch -Lutherischen Kirche in Oldenburg

Heinrich Timmerevers,
Offizial und Weihbischof im
Offizialatsbezirk Oldenburg

1. Bürgermeister Alfred Nehring
als Vertreter für Herrn Oberbürgermeister Schütz

Uwe Appold, Künstler

Dr. Ruth Dannemann,
Pastorin von St. Lamberti und Vertreterin der
Vorbereitungsgruppe

Konrad Gutschke, Flensburg:

Die Farben des Weltgerichts


Interpretation des zentralen Bildes aus Uwe Appolds Zyklus „Apokalypse

Das Weltgericht ist das Ziel, auf das in der Offenbarung des Johannes das Wirken Gottes, also die Wirklichkeit, hinsteuert. Es ist nichts Festes, nichts Greifbares, keine Institution. Für sich genommen ist es Wirken, Tätigkeit, Richten. Es ist ein Wirken, das wir Gerechtigkeit nennen.

Dieses Wirken, die Gerechtigkeit oder das innere Leben des Weltgerichtes stellt Uwe Appold als Beziehung von Farben und von abstrakten Formen mit unwiderstehlicher Wucht, aber auch gütiger Milde dar. Jede Farbe für sich ist in sich reflektiert, schwingt in sich wie ein Ton, wie auch das ganze Gemälde schwingt. Es ist eine Komposition von Farbtönen, nahezu ein Musikstück, das uns mitschwingen lässt.

Die Interpretation des Gemäldes versucht, dem Wesen des Gemäldes zu entsprechen. Sie „spielt“ die Farbtöne, ihre Beziehungen, gewissermaßen ihr Leben in Worten „vor“. Sie fordert den Zuhörer bzw. den Betrachter auf, horchend auf die Farben zu schauen und ihnen zu folgen.

Den Text des Vortrag können Sie hier nachlesen [klick...]

Musikalische Gestaltung durch den Lambertichor Oldenburg unter der Leitung von Kantor und Organist Tobias Götting.


Sonntag, 09.03.03,
19:00 Uhr
Prof. Dr. Melanie Luck von Claparède:

Über die Geheime Offenbarung des Johannes

Vom Untergang der Welt und von der Hoffnung auf einen neuen Anfang in der Heilsgeschichte.
Bilder aus 1000 Jahren sakraler Kunst

Apokalypse heißt Geheime Offenbarung. Wichtig ist der Referentin, dass die Bezeichnung Apokalypse als Substantiv nicht gleichbedeutend ist mit dem grauenerregenden Adjektiv „apokalyptisch“. Und so wird in dem Vortrag Wert gelegt auf die Polarität von Schreckensvisionen von Krieg und Tod, Katastrophen, Krankheit und Not auf der einen Seite und auf der anderen, der positiven Seite, die herrliche Vision von der Himmelsstadt, von einer besseren Welt, einer Errettung in Gott. Das haben zu allen Zeiten Künstler, die sich mit der Apokalypse auseinandergesetzt haben, so thematisiert. Das Ziel ist das positive Ende: Der biblische Text endet mit der Vision vom Himmlischen Jerusalem, der neuen Gottesstadt. Ein für unsere Zeiten genauso wichtiges Bild wie in historischen Zeiten. Gerade und im Besonderen nach dem 11. September 2001 in New York und nach der Flutkatastrophe im deutschen Osten.

Die Geheime Offenbarung des Johannes ist zu allen Zeiten von großer Angst und von Umbrüchen in der Welt künstlerisch thematisiert und in überwältigende Bilder umgesetzt worden.

Die Referentin wird sich deshalb ebenso polarisiert auseinandersetzen mit Arbeiten des Mittelalters: Für die Zeit um 1000 mit den Buchmalereien des spanischen Beatuskommentars zur Apokalypse, der Bamberger Apokalypse für Heinrich II. von der Reichenau und - um 1500 - mit der Holzschnitt-Apokalypse Albrecht Dürers und mit zeitgenössischen Künstlern wie Graham Sutherland und Jacques Gassmann.
Kurzfristige Änderungen sind vorbehalten.

Mittwoch, 12.03.03,
19:00 Uhr
Persönlichkeiten aus Oldenburg nehmen Stellung:

Was bedeutet Religion für mich, woher nehme ich Kraft und Hoffnung?

mit:
Dr. Stephan - Andreas Kaulvers,
Sprecher des Vorstandes der Oldenburgischen Landesbank AG
(OLB)

Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch,
Präsident der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Prof. Dr. Hans - Jürgen Appelrath,
Vorstandsvorsitzender der
Offis e.V. (Oldenburger Forschungs-und Entwicklungsinstitut)

Hubert Rothärmel,
Vorsitzender des Vorstands der
Neumüller cewe color Stiftung und Vorsitzender des Aufsichtsrates der cewe color Holding AG

Moderation: Prof. Dr. Günter Wilhelms,
Direktor des Kardinal - von -
Galen - Hauses in Cloppenburg-Stapelfeld

Donnerstag,13.03.03,
10.30 Uhr
Bischof Ramazzini, San Marcos, Guatemala:

Die apokalyptischen Auswirkungen der Globalisierung für Drittweltländer am Beispiel Guatemalas

In Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschulgemeinde und der Liebfrauenschule Oldenburg

Sonntag, 16.03.03,
19:00 Uhr
Pfr. Klaus Danzeglocke und
Prof. Gustav Krieg, Düsseldorf:

Lesung aus der Offenbarung des Johannes mit Improvisationen auf der Orgel

Die Lesung der Texte nach der Luther Bibel wird über die Musik strukturiert und interpretiert.

Mittwoch, 19.03.03,
19:00 Uhr
Prof. Dr. Paul Michael Zulehner, Wien:

" ... aufgeschrieben für uns, die das Ende der Zeiten erreicht haben"
(1 Kor 10,11)
-
Der Himmel ist schon zwischen uns

Es ist Endzeit, sagt Paulus. Und Christinnen und Christen leben tatsächlich in der Endzeit. Sie leben sogar: "wie nach der Auferstehung", also nicht bürgerlich eingepasst, sondern als leibhaftige Lesehilfe für die "Welt". Zumindest wäre es die Berufung der Christen, so zu leben. Es gilt, sich dieser Berufung als würdig zu erweisen, denn diese "Welt" wird von Gott herkommen - als sein Reich.

Samstag, 22.03.03,
09.30 Uhr
Mit Uwe Appold die Apokalypse entdecken

Meditationsfahrt zu den Ausstellungsorten

Die Tagesfahrt führt die TeilnehmerInnen an alle 12 Ausstellungsorte. Ziel ist, die 39 Bilder des Apokalypse-Zyklus im Zusammenhang zu entdecken. Der Künstler Uwe Appold wird an der Fahrt teilnehmen und seine Bilder in Entstehung, Aussage und künstlerischer Technik erläutern.

Abfahrt vor dem Oldenburger Landesmuseum für Natur und Mensch,
Damm 38 - 44
Gebühr: 15 € (ohne Verpflegung)

Sonntag, 23.03.03,
19:00 Uhr
Sibylle Neumann - Gäßler, M.A.,Oldenburg

Der Apokalypse-Zyklus von Albrecht Dürer

Ausstellung in der Lambertikapelle

1498 veröffentlichte Albrecht Dürer seine Holzschnittfolge Apocalipsis cum figuris zur Offenbarung des Johannes.

Obwohl er sich damit in eine lange Illustrationstradition einreihte, waren seine Bildwerke in ihrer Art und ihren aktuellen kritischen Bildaussagen absolut neuartig und dienten Zeitgenossen wie Lucas Cranach d. Ä. als Vorlagen.
In der Kapelle der Lambertikirche zeigen wir Kopien der Original-Holzschnitte Albrecht Dürers zur Apokalypse. Die Kopien stellt uns freundlicherweise das Stadtmuseum Oldenburg zur Verfügung.

Dienstag, 25.03.03,
19:00 Uhr
Bischof Dr. Wolfgang Huber, Berlin:

Hat der Glaube noch Zukunft?

Perspektiven für die evangelische Kirche zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Die Veranstaltung findet im Rahmen des OLB – Forums „Wissen und Zukunft“ statt. Bitte lassen Sie sich dort für die Übersendung einer Einladung vormerken:

Oldenburgische Landesbank AG, Stichwort: OLB – Forum
Postfach 2805, 26016 Oldenburg
Tel: 0441/ 2211200,
Fax: 0441/ 2212470
Email: olb@olb.de

Mittwoch, 26.03.03,
19.00 Uhr
Träume werden offenbar

Ein Abend der Besinnung mit Musik und
Texten.
An der Orgel: Johannes von Hoff

Donnerstag, 27.03.03,
19:00 Uhr
Prof. Klaus Berger, Heidelberg:

Der rote Drache und die goldene Stadt

Die Offenbarung des Johannes als Buch
tröstlicher Weisheit

Angst und Schrecken verbindet man gewöhnlich mit der Offenbarung des Johannes. Doch die kühnen Bilder von wunderbarer Schönheit wollen nicht ängstigen, sondern die Überwindung des Schreckens ankündigen. Alles Mächtige und Gemeine ist vergänglich.

In ihrem Gottesdienst und in ihren Liedern feiert dagegen die Gemeinde die Herrschaft Gottes - ein Kontrast zu jeder Vergötzung irdischer Macht. Im Ganzen ist die Schrift des Sehers Johannes ein Buch der Weisheit, denn sie spricht über Ordnung, Maß und Gerechtigkeit.

Sonntag, 30.03.03,
18:00 Uhr
Passionskonzert mit Werken von Buxtehude.

Demantius -Chor unter der Leitung von Tobias Götting, Oldenburg
Gebühr: 8 – 14 €

Mittwoch, 02.04.03,
09.00 – 17.00 Uhr
Dr. Heinrich Dickerhoff, Cloppenburg:

Glaub dich durch deine Angst -
Zugänge zur Offenbarung des Johannes


Religionslehrerfortbildung in Zusammenarbeit mit dem Oldenburger Fortbildungszentrum
( OFZ ) der Universität Oldenburg

Untergangsphantasien und Schreckensbilder faszinieren bis heute, sie gehen über unsere Bildschirme und durch unsere Köpfe - und wer hätte sich noch nie im Geheimen Schlimmes ausgemalt für sich oder andere. Aber wie gehen wir um mit solchen Angst- und Rachephantasien, den eigenen und den biblischen? Der Seher Johannes, der das apokalyptische Szenario ja nicht erfunden, sondern in der Religiosität seiner Zeitgenossen vorgefunden hat, greift unsere Angst, Empörung und Erbitterung auf, aber er führt uns auch darüber hinaus. Dem wollen wir an unserem Seminartag nachgehen.

Inhaltliche Schwerpunkte:

Apokalyptische Leit- und Weltbilder aus alter und neuer Zeit und das Lebensgefühl, das sich in ihnen ausspricht

Zum Verstehen mythischer Texte „außerhalb der Zeit“ (Urgeschichten und Weltuntergangsvisionen)

Zum historischen Kontext der Johannes -Offenbarung

Glaub dich durch deine Angst hindurch - die Johannes - Apokalypse als „Gegengift“
Gespräch über ausgewählte Textstellen

Apokalyptische und antiapokalyptische Urbilder des Glaubens

Ort: Sitzungsraum des OKR,
Philosophenweg 1
Anmeldung: beim OFZ

Mittwoch, 02.04.03,
19:00 Uhr
Dr. Heinrich Dickerhoff, Cloppenburg:

„...und am Ende des Grauens – Licht“

Mit Märchen die Offenbarung erschließen

Die Johannes - Offenbarung hat über Jahrhunderte die Phantasie der Menschen beschäftigt und ihre grauenvollen Untergangsszenarien haben dabei die Angst oft genug nur noch vermehrt. Aber alle mythischen Geschichten müssen wir von ihrem Ende her verstehen. Wie im Märchen ist die Grausamkeit nicht Botschaft, sondern Widerstand, durch den sich die Hoffnung hindurch glauben muss. Einige mär-chenhafte Erzählungen sollen uns diesen Zugang zum letzten Buch des Neuen Testamentes erschließen und einsichtig machen.

Sonntag, 06.04.03,
19:00 Uhr
Hans Koschnick, Bremen:

Religion und Gewalt im Umgang unter den Völkern

Hans Koschnik, Altbürgermeister von Bremen und ehemaliger EU-Beauftragter für Mostar, nimmt in seinem Referat Bezug auf die Krise im früheren Palästina und geht auf die gewaltsamen Auseinandersetzungen auf dem Balkan ein.

Mittwoch, 09.04.03,
19:00 Uhr
Pfr. Rainer Schumann, Oldenburg

Die anderen werden umkommen - WIR werden gerettet

Sekten und Apokalypse

Sonntag, 13.04.03,
19:00 Uhr
P. Anselm Grün, Münsterschwarzach:

Die Apokalypse als Zugang zu einem neuen Anfang

Die apokalyptische Literatur ist uns mit ihren drastischen Bildern von Untergang und Zerstörung eher fremd. Immer wieder ist sie auch missbraucht worden, um Schreckensszenarien für unsere Zeit zu entwerfen. Die Bilder des Untergangs wollen uns Mut machen, dass das Alte und Verbrauchte dieser Welt der neuen Welt Gottes weicht. Das ist weniger eine Frage, wie und wann das Ende der Welt kommt. Vielmehr zielt es auf die Erneuerung des einzelnen Menschen. In meiner Seele muss manches erst zusammen stürzen, damit das Neue durch Gott geschaffen werden kann. Ziel ist, dass ich in Berührung komme mit dem unberührten und unverfälschten Bild, das Gott sich von mir gemacht hat.

Alle Ängste, alle Schrecken, alle Gefahren können das Aufkommen des Neuen nicht verhindern. Gott wird sich durchsetzen. ER wird mich und er wird meine Welt so schaffen, wie er es eigentlich gewollt hat. Doch damit Gott einziehen kann in mein Herz, muss mancher Stern vom Horizont meines Herzens fallen und manches Scheinlicht muss sich erst verdunkeln, damit das Licht Gottes in seiner Helle aufscheinen kann.

Mittwoch, 16.04.03,
19:00 Uhr
Jürgen Weichardt, Oldenburg:

Motive des Apokalyptischen in der Kunst der Gegenwart

Seit dem Mittelalter hat kein Jahrhundert so viele und starke Kunstwerke zur apokalyptischen Situation des Menschen hervorgebracht wie das Zwanzigste.

Mag daran gezweifelt werden, ob das Leben des einzelnen Menschen in diesem Jahrhundert tatsächlich stärker bedroht gewesen ist als in den vorausgegangenen, so ist doch sicher, dass das Bewusstsein für Gefährdung zugenommen hat. Folglich spiegelt die Kunst diesen Bewusstseinszustand, ganz unabhängig vom Glauben dahinter.

Der Lichtbilder - Vortrag "Motive des Apokalyptischen in der Gegenwartskunst" wird an Beispielen unterschiedliche Formen und Inten-sitäten der Auseinandersetzung mit den Ängsten und Bedrohungen aufzeigen. An Werken von Georg Baselitz, Joseph Beuys, Jozef Jankovie, Tadeusz Kantor, Bruce Nauman und Sigmar Polke, um nur wenige Künstler zu nennen, werden thesenartig unterschiedliche Thematisierungen und verschiedenartige Sichtweisen erarbeitet, um Facetten eines Panoramas der Kunst vor der Apokalypse zu entwickeln.

Der Künstler Uwe Appold ist anwesend.

Schlusswort durch Frau Dr. Ruth Dannemann

Kurz und gut - Gedanken zur Zeit

In der Zeit vom 24.-29.03.2003, 06.50 Uhr sendet das Nordwest Radio
meditative Andachten.
Leitung: Werner Bieberstein,
Pastoralreferent der katholischen Gemeinde Oldenburg - St. Willehad
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